Revier / Jagd
Ich habe 1991 meine Jagdscheinprüfung in der Jägerschaft der Stadt Oldenburg abgelegt und verfüge seit 1992 über einen Jagdschein.
Gleich nach der Wende habe ich über Verwandte aus Mecklenburg in der staatlichen Forstverwaltung einen unentgeltlichen Begehungsschein für eine Fläche von 125 Hektar Größe bekommen.
Gemeinsam mit einem Jagdfreund, mit dem ich meine Jägerprüfung gemeinsam ablegte, haben wir dort drei Jahre unsere ersten Jagderfahrungen gesammelt.
Das Revier „Blievensdorf“ gehört zu der Ortschaft Neustadt-Glewe welche in der Nähe von Ludwigslust direkt an der BAB 24 (Hamburg – Berlin) liegt.
Hier konnten wir auf Reh-, Dam-, Rot- und Schwarzwild jagen.
Besonders in den ersten Jahre nach der Wende war die Wilddichte enorm hoch.
Nach drei Jahren erhielten wir für weitere 6 Jahre unserer eigenen Pirschbezirk und ich konnte einen weiteren Jagdfreund, den ich bei den Jagdhornbläsern in Edewecht kennen lernte, mit in der Jagd einbringen. Mit Ihm und seinem Bruder waren wir nun zu viert und konnten eine zusammen hängende Fläche von rund 500 Hektar Staatsforst frei bejagen.
Die teilweise erschreckenden Einstellungen von den Förstern vor Ort hat dazu geführt das ich mir dort den ersten Teckel holte (ein Langhaar) und ihn speziell für die Schweißarbeit ausbildete.
Ausschlaggebend hierfür war eine Situation nach einem Vollmondansitz im Winter. Hierbei beschoss ich eine Sau, am Anschuß fand sich zwar Schweiß aber dennoch wollten wir nicht alleine der Sau ins Unterholz folgen und beschlossen zu unserem zuständigen Förster zu fahren um ihn und seinen Hund zu holen,
Leider teilte seine Tochter uns mit das ihr Vater nicht da sonder in der Disco sei und sie nicht wüsste wann er wieder kommt.
Auch bei drei weiteren Förstern hatten wir kein Glück, wir hörten so klasse Sachen wie, ich habe keinen Hund der auf Schweiß arbeitet über ich habe gerade geduscht und die Haare nass bis zu das ist nicht mein Revier.
Daraufhin haben wir uns vorsichtig alleine auf die Suche nach der Sau gemacht und sie nach ca. 300 Metern im Bestand gefunden. Sie hat diese Strecke trotz eines guten Kammerschusses zurück gelegt.
1998 stellte dann ein damaliger Kollege den ersten Kontakt zu der Eigenjagd des Klosterhofes „zu Jührden“ in Jührdenerfeld bei Westerstede her.
Sein Großvater, Heinz Heckmann, war der Jagdherr auf dieser rund 350 Heckta großen Eigenjagd in Familienbesitz.
Der Kontakt kam über die seinerzeit problematischen Bejagung des Schwarzwildes zu Stande welches nicht so recht an die angelegten Kirrungen gehen wollte.
Es stellte sich die Frage wie wir dies in Mecklenburg so hielten und womit wir Kirren.
Über diesen Austausch wuchs langsam ein sehr gutes und freundschaftliches Verhalten zu Heinz und am 12.11.1999 erhielt ich von Ihm meinen Jagderlaubnis- und Begehungsschein für die Eigenjagd.
2003 übernahm der Schwiegersohn von Heinz Heckmann, Werner Dörr dann die Jagd und auch von Ihm erhielt ich meinen Begehungsschein und nach kurzer Zeit übernahm ich für Ihn die Jagdaufsicht im Revier.
Das Revier besteht zu Rund 2/3 aus Wald und 1/3 aus Feldern und Wiesen.
Besonders der Wald ist Dank der sehr extensiven Bewirtschaftung ein sehr ursprünglicher und natürlich gewachsener Wald mit vielen Dickungen und Todholz.
Neben dem sehr guten Vorkommen an Niederwild jagen wir auch auf Schwarz- und Dammwild. Beides kommt regulär als Wechselwild in jedoch immer stärker werdender Population vor.
So konnte ich alleine in einem Jagdjahr die stolze Strecke von 13 Stücken Schwarzwild strecken.
Einen besonderen Schwerpunkt haben wir in die Bejagung des Raubwildes gelegt. Hier natürlich allem voraus die Bejagung des Fuchses, was uns mit der unverzichtbaren Hilfe unserer unermüdlichen kleinen Jagdhelfern auch mit guten Strecken gelingt.
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Neben verschiedenen Fuchsbauten haben wir auch zwei stattliche Dachsburgen im Revier
Auch die Wahl des Zwingernamens fällt auf das Revier zurück.
Das „kleine Moor“ war bis vor 3 Jahren eine zugewachsene Brachfläche auf der ursprünglich versucht wurde eine Blaubeerkultur zu erstellen.
Nach dem dies jedoch nicht weiter verfolgt wurde, wuchs die Fläche mit den gesetzten Blaubeersträuchern zu.
Und immer mehr Birken wucherten auf der Fläche so das fast alles überwachsen war.
Nun entschieden wir uns aus dieser Fläche eine Wildwiese mit Streuobstanteil anzulegen.
Hierzu wurde von einem Lohnunternehmen mit einer „Mulchfräse“ die Fläche gerodet. Nur im Kern haben wir bewust ein Teil der alten Blaubeersträucher stehen lassen.
Der Rest der Fläche wurde von uns mit einer Mischung aus Dauerweide und Wildkräutern eingesät.
Am Rand der Fläche setzten wir diverse Apfelbäume aus meinem Garten wobei es sich bei den Sorten um alte Apfelsorten aus der Region handelt die sonst nur noch selten findet.
Mit dem Bau der „Blaubeerkanzel“ schlossen wir das Projekt ab.
Seit dem ist es einer der schönsten und jagdlich interessantesten Plätze im Revier und mein Lieblingsplatz.
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